Bei ihrer ersten Versammlung nach dem Sommer machten sich die Wittinger Landfrauen Gedanken zum Thema Erntedank. Referentin Ricarda Rabe vom Kirchlichen Dienst auf dem Land der hannoverschen Landeskirche hielt eine Andacht und fand in einem Vortrag eindringliche und berührende Worte zu Erntedank.
Die Landfrauen aus Wittingen und Umgebung trafen sich am 10. Oktober 2016 zur ersten Versammlung nach dem Sommer im St.-Stephanus-Gemeindehaus in Wittingen. Dorothea Ridder, 2. Vorsitzende, begrüßte die rund 110 Landfrauen sowie die Referentin Ricarda Rabe vom Kirchlichen Dienst auf dem Land von der hannoverschen Landeskirche. Ein großer Dank ging an die Ortsvertrauensfrau Christa Isensee, die mit ihren Damen für die schöne Tischdekoration mit Hagebutten, Kerzen und Tischkarten mit Lebensweisheiten gesorgt hatte.
Ricarda Rabe sprach nach dem Psalm 104, Lobe den Herrn, die Andacht. Die Natur liege nicht in unserer Hand. Der Mensch sät und erntet, doch ist er angewiesen auf Gottes Segen. Wichtig sei auch das Beisammensein der Familie zu Erntedank. Nach der Andacht sangen alle das Lied „Lobe den Herrn“.
Anschließend sprach Rabe zum Thema des Abends: „Ist Erntedank heute noch zeitgemäß?“ Die Theologin kommt selbst aus der Landwirtschaft und kennt die mitunter schwierigen Bedingungen. Auch hat sie in Praktika in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben selbst mit angepackt und wertvolle Einblicke gewonnen. Seit 2014 arbeitet sie für den Kirchlichen Dienst auf dem Lande in der hannoverschen Landeskirche mit Schwerpunkt Beratung von Familien in der Landwirtschaft. Ziel ist es, in den Familien Gespräche in Gang zu bringen, Konflikte zu entschärfen, Sorgen zu mildern und den Zusammenhalt zu stärken.
In ihrem unterhaltsamen und spannenden Vortrag schilderte Rabe historische Aspekte des Erntedankfestes wie etwa die frühere Tradition, dass Bauern ihren Knechten und Mägden an Erntedank Essen und Trinken servierten. In einigen Gegenden hat Erntedank an Bedeutung verloren, was auch daran liege, dass viele Landwirte auf den Feldern arbeiteten, um die nächste Ernte einzubringen. Gleichzeitig wird anderswo Erntedank lebendig gehalten und traditionell begangen, z. B. beim Almabtrieb, bei Wein- und Winzerfesten oder bei der Herbstkirmes.
Zum Abschluss betonte Rabe wie wichtig es sei, dass die Menschen wissen, woher ihre alltäglichen Lebensmittel – ob Käse, Milch, Wurst, Obst oder Gemüse – stammten und wieviel Arbeit darin stecke. Sie forderte dazu auf, sich das immer wieder bewusst zu machen und dankbar dafür zu sein.
Nach den eindringlichen und berührenden Worten von Ricarda Rabe gab es für die Landfrauen noch Organisatorisches zu klären. So stellten Dorothea Ridder und Petra Lührs vom Kreisverband Gifhorn anstehende Veranstaltungen und Termine für Ende 2016 und für 2017 vor.